Sonntag, 28. November 2010

Schloss Oberwiederstedt

Aus wikipedia:
Friedrich von Hardenberg wurde auf dem Gut Oberwiederstedt am Harz in Kursachsen geboren. Der dortige elterliche Besitz war ein kleines Renaissanceschloss mit Gutshof. Novalis entstammte altem niederdeutschen Adel; die Familie Hardenberg brachte in verschiedenen Linien einflussreiche Beamte und Ministeriale hervor, so z. B. in der niedersächsisch-gräflichen Linie den preußischen Staatskanzler Karl August von Hardenberg (1750–1822), bekannt geworden u. a. durch die Stein-Hardenbergschen Reformen.

Abgesehen von einem Ölgemälde ist ein ihm zugeschriebenes Taufhäublein die einzige dingliche Überlieferung des Dichters. In der Kirche in Wiederstedt wurde der Sprössling der freiherrlich-obersächsischen Linie auf den Namen Georg Philipp Friedrich getauft. Andere Namen, vor allem Leopold, dürfen als bloße Zueignungen oder Widmungen an Bekannte und Verehrte durch den Vater und Friedrich von Hardenberg selbst gelten, der in Abgrenzung zu seinem jüngeren, Georg gerufenen Bruder, vor allem auf Friedrich (oder Fritz) hörte. Auf dem Gut verbrachte Novalis seine Kindheit und Jugend.

Sein Vater, der Gutsbesitzer und Salinendirektor von Dürrenberg, Artern und Kösen (seit 1784) Heinrich Ulrich Erasmus Freiherr von Hardenberg (1738–1814) war ein streng pietistischerMensch, der auf Grund früherer Erlebnisse Mitglied der Herrnhuter Brüdergemeine geworden war. In zweiter Ehe war er verheiratet mit Auguste Bernhardine Freifrau von Hardenberg, geborene von Bölzig (1749–1818), die elf Kindern das Leben schenkte, so auch – als dem zweiten Kind – Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, der sich selbst später „Novalis“ (Neuland, Brachfeld, wahrscheinlich nach dem Namen eines Guts in Familienbesitz) nannte.

Donnerstag, 25. November 2010

Alle Menschen sollen thronfähig werden

Jeder Staatsbürger ist Staatsbeamter

18.

Jeder Staatsbürger ist Staatsbeamter. Seine Einkünfte hat er nur, als solcher. Man hat sehr unrecht, den König den ersten Beamten des Staats zu nennen. Der König ist kein Staatsbürger, mithin auch kein Staatsbeamter. Das ist eben das Unterscheidende der Monarchie, daß sie auf den Glauben an einen höhergebornen Menschen, auf der freiwilligen Annahme eines Idealmenschen, beruht. Unter meines Gleichen kann ich mir keinen Obern wählen; auf Einen, der mit mir in der gleichen Frage befangen ist, nichts übertragen. Die Monarchie ist deswegen echtes System, weil sie an einen absoluten Mittelpunkt geknüpft ist; an ein Wesen, was zur Menschheit, aber nicht zum Staate gehört. Der König ist ein zum irdischen Fatum erhobener Mensch. Diese Dichtung drängt sich dem Menschen notwendig auf. Sie befriedigt allein eine höhere Sehnsucht seiner Natur. Alle Menschen sollen thronfähig werden. Das Erziehungsmittel zu diesem fernen Ziel ist ein König. Er assimiliert sich allmählich die Masse seiner Untertanen. Jeder ist entsprossen aus einem uralten Königsstamm. Aber wie wenige tragen noch das Gepräge dieser Abkunft?

NOVALIS

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